Tandemschule

Die Hochzeit von Präteritum und Plusquamperfekt

Die Hochzeit von Präteritum und Plusquamperfekt

Die Hochzeit von Präteritum und Plusquamperfekt

«Nicht schon wieder Grammatik!» Ich weiss auch nicht, was meine SchülerInnen haben, aber irgendwie mögen sie Grammatik nicht so sehr – wohl, weil sie so viele lateinische Begriffe enthält?
Umso mehr bemühen wir uns, Grammatik mit konkreten Alltagsaufgaben zu verknüpfen.
Die «Vorzeitigkeit» bei Erzählungen, das heisst, die korrekte Anwendung der beiden Zeitformen Präteritum und Plusquamperfekt, haben wir geübt, indem wir von der Lesenacht oder von einem BG-Auftrag erzählt haben.
Natürlich würde nie jemand solch einen Text verfassen, aber zur Grammatikübung und dem Training dieser Vorzeitigkeit ging es doch ganz gut …

Die Lesenacht

Ich wurde mit dem Auto gebracht.
Nachdem ich mit dem Auto gebracht worden war, ass ich Dürüm.
Als ich Dürüm gegessen hatte, trank ich Cola.
Sobald ich die Cola getrunken hatte, half ich beim Tragen.
Nachdem ich beim Tragen geholfen hatte, spielten wir ein Spiel.
Sobald wir ein Spiel gespielt hatten, spielten wir noch Fünfliiberklopfen.
Als wir Fünfliiberklopfen gespielt hatten, assen wir Schokoladenpudding.
Nachdem wir Schokoladenpudding gegessen hatten, pumpte ich mit meinem Freund die Luftmatratze auf.
Nachdem wir die Luftmatratze aufgepumpt hatten, richtete ich mein Bett ein. Sobald ich mein Bett eingerichtet hatte, fing ich an zu lesen.
Als ich zu lesen angefangen hatte, trank ich einen halben Liter Cola.
Nachdem ich einen halben Liter Cola getrunken hatte, legte ich mich einfach hin.
Sobald ich mich hingelegt hatte, schliefen alle anderen ein.
Als alle anderen eingeschlafen waren, schlief ich auch ein.
Nachdem ich genügend geschlafen hatte, stand ich wieder auf,
Sobald ich aufgestanden war, ass ich ein Lakritze- Bonbon.
Als ich dieses fertig gegessen hatte, räumte ich auf
Nachdem wir aufgeräumt hatten, gingen alle nach Hause.

Ostern mit allen Sinnen

Ostern mit allen Sinnen

Ostern mit allen Sinnen

Die Heilsarmee Schaffhausen gestaltete dieses Jahr nach längerer Pause wieder den mit allen Sinnen erlebbaren Ostergarten. Sowohl die Unter- als auch die Mittelstufe besuchten diesen wunderschönen Ort. Von einer Person aus biblischer Zeit wurden wir durch verschiedenste Räume und die diversen Stationen von Jesus’ letzten Tagen vor seinem Tod bis zur Auferstehung geführt. So legten wir unsere Kleider vor den Esel, welcher Jesus nach Jerusalem brachte, wir durften die Bedeutung der Lebensmittel des Passahfestes erfahren und diese gleich kosten, am Kreuz durften wir einen Stein hinlegen als Zeichen für etwas Schwieriges, das wir Jesus gerne abgeben würden. Mit Liedern, Audiotexten, aufwändig und wunderschön dekorierten Räumen wurde so diese wichtigste aller christlichen Geschichten spür- und erfahrbar. Die Mittelstufe erhielt die Führung auf Englisch, nachdem wir die biblische Geschichte dazu in der Schule bereits behandelt und das zugehörige Vokabular erworben hatten. Und was für eine Freude beiderseits, als sich die biblische Führungs-Person für die Unterstufe als unsere ehemalige Tandemlehrerin Esther entpuppte!
Knacknuss Medien – medienmündig oder nur medienkompetent?

Knacknuss Medien – medienmündig oder nur medienkompetent?

Knacknuss Medien – medienmündig oder nur medienkompetent?

Bereits vor vier Jahren hatten wir für unsere Tandem-Eltern einen Abend zu diesem Thema organisiert, nun gastierte die Referentin wieder bei uns und erläuterte am 10. März 2023 im Mesmerhuus Löhningen ihre wertvollen Gedanken zum Thema.

Mündigkeit bedeutet reife Urteilsfähigkeit.
Angela Indermaur, zertifizierte Neufeld-Kursleiterin und Beraterin sowie Referentin für Vertrauenspädagogik, liess in ihre Ausführungen Erkenntnisse der Buchautorin Paula Bleckmann sowie des kanadischen Bindungsforschers Dr. Gordon Neufeld zum Thema Reife einfliessen. Frau Bleckmann war es, welche den Begriff «medienmündig» in ihrem gleichnamigen Buch prägte.
So wie wir Kinder im Strassenverkehr sorgfältig Schritt für Schritt begleiten (eine unbeschränkte Teilnahme erfolgt notabene erst ab 18, nach bestandener Fahrprüfung), müssen unsere Kinder (schritt)weise in die Welt der digitalen Medien geführt werden.

Paula Bleckmann beschreibt diese Schritte im sogenannten «Turm der Medienmündigkeit»:
1. Ein Kind muss zuerst reichhaltige sensomotorische Erfahrungen machen können, d. h. die Umwelt real erleben, begreifen, betasten. Bildschirmerfahrungen sind eine Verarmung der Wirklichkeit und der Sinne.
2. Ein Kind soll in der realen Welt kommunikationsfähig werden.
3. Es soll seine eigene Gestaltungskraft erfahren und sich als produktiv erleben.
4. Es soll selber herstellen, bevor es konsumiert.
5. Es soll lernen, kritisch zu reflektieren.
6. Es muss lernen zu selektieren.

Medienmündigkeit hängt immer mit Reife zusammen und Reife unmittelbar mit Bindung. Kinder brauchen tiefe und sichere Bindungen an mindestens eine fürsorgliche und erwachsene Person. So wie Schokolade uns den Appetit auf gesundes und nahrhaftes Essen verdirbt, verdirbt der zu frühe Zugang zu Medien unseren Kindern den Appetit auf das, was sie wirklich brauchen: «sättigende» Bindungen, Spiel, Ruhe und den Zugang zu ihren Gefühlen.

Der Abend blieb aber nicht nur theoretisch, sondern es wurden verschiedene Ideen zum Umgang mit dem ersten Handy (z. B. Handyvertrag mit dem Jugendlichen abschliessen) und zur Gestaltung des «medialen» Familienlebens präsentiert. Angela Indermaurs Rat: Rahmenbedingungen festlegen, bevor das Medium genutzt wird, Alternativen bieten statt Medien bekämpfen, individuelle und kreative Lösungen finden.
Sogar innerhalb einer Familie könne es durchaus sein, dass nicht alle Kinder zum Thema Medien gleich behandelt werden müssen. Dies ist abhängig vom individuellen Reifegrad des jeweiligen Kindes.
Ein gesunder Weg zum Umgang mit digitalen Medien verläuft über Bilderbücher im Kleinkindalter, Hörgeschichten, Bücher, Filme (ab Schulalter) und daneben einem reichen Angebot an realen Aktivitäten (basteln, Naturerfahrungen, Musik, kochen, Sport).

frisch & munter

frisch & munter

frisch & munter

Seit Januar machen wir an unserer Schule dreimal in der Woche als ganze Schule Morgensport. Alle Kinder treffen sich bereits draussen, die meisten sind schon daran, sich zu bewegen, wenn die Lehrpersonen auftauchen. Für 10-15 Minuten machen wir nun miteinander verschiedenste Formen von Fangen, Stafetten. Geschicklichkeitsübungen, lustige Spiele … und nutzen dabei einfaches Material wie Bälle, Stecken, Pylonen, Bändel, Seile.
Es ist eine riesige Freude zu sehen, wie viel Spass die Kinder und Lehrpersonen dabei haben, wie sie verschiedene Sozialformen trainieren, wie auch das Verlieren seine Schwere verliert, wenn es so oft geübt wird, und wie sich auf diese Weise einfach alle bewegen und frischer Sauerstoff in den Körper gepumpt wird. Ausserdem erleben und spüren wir das Wetter und den frühen Morgen in all seinen Formen – nur bei Regen lassen wir es ausfallen oder verschieben es in unseren grossen Bierkeller.
Im Schulhaus wartet dann bereits ein Becher Wasser und mit roten Wangen wird nun gemeinsam gesungen oder eine biblische Geschichte gehört. Es ist auf jeden Fall ein nicht mehr wegzudenkender Mehrwert an unserer Schule entstanden, denn auch die Konzentration und Aufnahmefähigkeit werden gestärkt und verbessert.